Digitale Transformation ist kein Technologieprojekt

Es geht um das Geschäftsmodell

Wir sprechen jetzt seit rund fünf Jahren von der digitalen Transformation und für die meisten Unternehmen ist sie zu einem Muss geworden, aber der Prozess kann intensiv, mühsam und zeitraubend sein. Führungskräfte müssen vielfältige Herausforderungen meistern, die mehr mit Menschen und Kultur als mit Technologie zu tun haben.

Zu den wichtigsten Gründen für die digitale Transformation gehören Wettbewerbsbedrohungen und neue Geschäftsmöglichkeiten. Dennoch bleiben 87 Prozent der Transformationen hinter den Erwartungen zurück, so die Daten des Global Center for Digital Business Transformation des IMD. Warum? Viele Manager und Unternehmer haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Vor allem die deutsche Industrie denkt, mit Industrie 4.0 und der Smart Factory sei die digitale Transformation geschafft, doch das ist ein Trugschluss. Operational Excellence ist nur der Anfang. Vielmehr geht es um digitale Transformation, um automatisierte Lead to Cash Prozesse, die vom Kunden her gedacht werden, um neue Geschäftsmodelle. Eine Transformation ist etwas, aus dem etwas Neues entsteht, vergleichbar einer Raupe, aus der ein Schmetterling wird. Doch viele Unternehmen modernisieren nur, häuten sich und bleiben trotzdem dieselben.

Digitale Transformation ist kein Selbstzweck

Innovations-, Transformations- und permanente Veränderungsfähigkeit sind die Erfolgskriterien einer zukunftsfähigen Positionierung der Unternehmen. Deshalb ist es unerlässlich, das eigene Geschäftsmodell regelmäßig in Frage zu stellen und neu zu denken, zu überlegen, wie künftig Umsätze und Gewinne generiert werden sollen. Das bedeutet strategische Arbeit, eine neue Vision, ein neues Mindset, eine tiefgreifende Veränderung der Führungs- und Unternehmenskultur sowie der gesamten Organisation.

Dabei ist die digitale Transformation kein Selbstzweck, sondern soll das Unternehmen in eine zukunftsweisende Richtung steuern, strategisch und finanziell, neue Kundengruppen/Märkte erschließen. Der Wert der Veränderung muss klar sein. Schon in der Planung muss transparent werden, warum die Transformation nötig ist und wie die gesetzten strategischen Ziele realistisch erreichbar werden. Auftrag, Ziele, Ressourcen, Meilensteine und Zeitplanung müssen konkret dargestellt werden. Dabei haben gute Transformationsziele fünf Eigenschaften: Sie sind präzise/genau, realistisch/erreichbar, umfassend/abgestimmt, prägnant/einprägsam und der Fortschritt ist messbar.

Alle im Unternehmen müssen sich der Notwendigkeit der Veränderung bewusst werden, die Veränderung wollen, über entsprechendes Wissen und die nötigen Fähigkeiten verfügen und engagiert bleiben wollen. Es ist Aufgabe der Führungskräfte, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeitenden auch dürfen, beispielsweise neu erworbene Fähigkeiten einsetzen. Kommunikation spielt im gesamten Transformationsprozess eine entscheidende Rolle.

Das richtige digitale Governance-Modell auswählen

Eine erfolgreiche digitale Governance beinhaltet ein Gleichgewicht zwischen dem Umfang der Transformation und der vorherrschenden Unternehmenskultur. Dafür ist das Führungsteam verantwortlich. Je weiter man in einer Organisation nach unten geht, desto geringer sind Orientierung und Motivation während einer Transformation und ein Scheitern der Umsetzung wird wahrscheinlicher Deshalb sollten Führungskräfte einen sicheren Raum schaffen, in dem abweichende Meinungen offen und ohne Konsequenzen diskutiert werden können. Nur in einer offenen Kommunikation kann man die zugrundeliegenden Annahmen und wichtige Erkenntnisse aufdecken.

Die Umsetzung der Transformation organisieren

Der Weg der digitalen Transformation kann nur gemeinsam gegangen werden, denn die Transformation betrifft die gesamte Organisation, alle Interessengemeinschaften, jede Abteilung, jede Führungskraft, jeden Mitarbeiter. Dem stehen oft das Abteilungs- bzw. das Silodenken entgegen, überholte Denkweisen, Hierarchien und
Incentive-Systeme.

Deshalb ist für die Umsetzung der Veränderungen in der Transformation und die operative Abwicklung ein professionelles Transformationsmanagement mit einem Verantwortlichen notwendig, der direkt an die Geschäftsführung berichtet und von dieser unterstützt wird. Folgende Fragen müssen geklärt werden, damit die Umsetzung der Transformation starten und erfolgreich sein kann:

  • Welche Fähigkeiten müssen im Unternehmen künftig vorhanden sein?
  • Welche Disziplinen müssen aufgebaut und weiterentwickelt werden?
  • Wie sehen die künftige digitale Strategie und die Roadmap aus?
  • Welche Prozesse und welche Systeme sind betroffen?
  • Welche ist die optimale Ablauf- und Aufbauorganisation?
  • Wie beherrschen wir wachsende Komplexität?
  • Wie hoch werden die Investitionen sein müssen?
  • Wie sieht das Arbeitsmodell in der neuen Welt aus?
Die Transformation auf die Straße bringen

Der Transformationsprozess ist eine komplexe Angelegenheit auf verschiedenen Ebenen. Während Organisation und Menschen mit der Veränderung kämpfen, müssen gleichzeitig Abläufe und eventuell Produktionsprozesse angepasst, Softwarelandschaften verändert, Innovationsprojekte umgesetzt werden, die keinen Aufschub dulden. Und Geld verdient werden muss auch noch.

Unternehmen verfolgen in der Regel vier Ansätze: die Transformation durch bestehende Führungsteams vorantreiben, was in der Regel nur zu inkrementellen Fortschritten führt; einen dedizierten Leiter für die digitale Transformation ernennen, der die Verantwortung trägt, aber sich mit den Betriebseinheiten abstimmen muss; eine völlig neue Geschäftseinheit schaffen, was Skaleneffekte bietet, aber das Risiko der Isolation birgt; digitale Geschäftsbereiche mit einer separaten GuV und Marke aufbauen oder kaufen, was die Markteinführung beschleunigt, aber das Risiko der Kannibalisierung birgt.  

Es gibt keine Patentrezepte, doch sicher ist, dass Unternehmen sich nicht länger von Scheinmaßnahmen ablenken lassen dürfen. Die digitale Transformation muss beherzt und ganzheitlich angegangen werden. Sie ist eben nicht nur eine technische Umstellung, sondern muss vor allem als (unternehmens-)kultureller Kraftakt verstanden und umgesetzt werden.

Neue unternehmerische Herausforderungen erfordern auch neue Lösungen im Ressourcenmanagement

Die menschliche Seite der Gleichung verstehen

Unternehmer und CEOs wissen, was die Digitalisierung für die künftige Positionierung im Markt und ihr Geschäftsmodell bedeutet. Doch die die Firmen verschwenden viel Zeit und Energie mit der digitalen Strategie und räumen dabei leider der gründlichen Prüfung des Führungsteams keine Priorität ein. Wie aber jedes Unternehmen im Laufe der Zeit gelernt hat, sind es vor allem die Menschen, die für den Erfolg oder den Misserfolg des Geschäfts stehen und nicht das Geschäftsmodell. Die Kunden von Berndtson Interim bestätigen uns immer wieder: Wenn die Dinge schlecht laufen, bedeutet das normalerweise, dass sie die menschliche Seite der Gleichung nicht vollständig verstanden haben.

Wir liefern Lösungen und konkrete Managementressourcen für alle Phasen eines kritischen Prozesses bzw. der Geschäfts- und Unternehmensentwicklung. Dabei gestalten wir die Zusammenarbeit maximal transparent: Erwartungen, Ziele, Vorgehen, Meilensteine und relevante Parameter werden in einem Umsetzungskonzept beschrieben. Unsere Zusammenarbeit mit den Kunden ist individuell, folgt dabei aber einem strukturierten Ablauf.

Berndtson Interim – Die Ressourcenmanager für kritische Unternehmensprozesse

May 12, 2024
Sascha Hackstein
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